Stiftung unterstützt Jonsdorfer Kinder- Jugendprojekte
Das Leben von Hermann Tempel
Geboren am 04. Januar 1923 in Jonsdorf, wuchs Hermann Tempel in einfachen, ärmlichen Verhältnissen auf. Die Jahre nach dem ersten Weltkrieg waren für seine Eltern sicher nicht immer leicht, für das Nötigste zum Leben für die kleine Familie zu Sorgen. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Klempner in Zittau.
Mit 19 Jahren wurde er zum Wehrdienst eingezogen, kam zur Fliegerstaffel und ist zum Piloten ausgebildet worden.
Nach dem Krieg arbeitete er als Handelsvertreter und später in einer Firma für Dachdeckungen und Fassadenverkleidungen. 1973 gründete er mit 50 Jahren die Herrmann R. Tempel KG in Nürnberg. Nach vielen erfolgreichen Jahren als Geschäftsführer und Gesellschafter ist Hermann Tempel 2007 in den Ruhestand eingetreten. Die Firma führt heute noch seinen Namen.
Verbundenheit zum Heimatort Kurort Jonsdorf
Durch seine Heimatverbundenheit haben viele Franken die Oberlausitz und speziell das Zittauer Gebirge kennen gelernt. Er organisierte Fahrten mit Reisebüros aus dem Raum Nürnberg nach dem Kurort Jonsdorf, um seine Heimat bekannt zu machen. Runde Geburtstage und Goldene Hochzeit wurden grundsätzlich mit seiner Frau und Freunden in Jonsdorf gefeiert. Auf Geschenke bei diesen Feiern verzichtete er und gab die Devise aus „wer mir etwas schenken möchte solle dies in Geld tun“, welches er dann an die Gemeindekasse weiter reichte.
Spuren der Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit
Hermann Tempel war ein sehr großzügiger Mensch, er hat die Gemeinde Kurort Jonsdorf und Privatpersonen finanziell unterstützt. Somit hat er viele Spuren im Ort hinterlassen. Zur Kirche, in der er getauft wurde, hatte er eine emotionale Bindung. 1998 sponserte er eine neue Dachdeckung.
2007 hat er dann mit Einverständnis seiner Frau die Hermann-R.-Tempel-Stiftung gegründet. Der Zweck der Stiftung ist die Förderung von Bildung und Sport, Kunst und Kultur, der Völkerverständigung, des Heimatgedankens, der Jugend und Altenhilfe, des Sports, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, des Natur- Katastrophen- und Zivilschutzes, der Unfallverhütung, des traditionellen Brauchtums, des Wohlfahrtswesens, der Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen sowie die Förderung kirchlicher Zwecke.
Inzwischen sind 273 TEUR an finanziellen Mitteln aus der Stiftung geflossen, die für gemeinnützige Zwecke im Sinne der Satzung eingesetzt wurden. Neben der Stiftung hat Hermann Tempel in den letzten Jahren auch aus seinem Privatvermögen weitere finanzielle Hilfen getätigt. Unter anderem für Reparaturen an der Kirche, für den Bau der Solaranlage im Gebirgsbad, die Reparatur am Wassertretbecken an der Gondelfahrt sowie bei der Durchführung der Jonsdorfer Kirmst.
Ehrungen und Anerkennungen
Der Gemeinderat des Kurortes Jonsdorf hat Hermann Tempel aufgrund seines Engagements für seinen Geburtsort am 30. September 2009 zum Ehrenbürger ernannt.
Ebenfalls ist der im Ort als „Rondell“ bekannte Platz am 5. Oktober 2014 zu Ehren von Herrn Tempel in den Hermann-R.-Tempel-Platz umbenannt worden. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde am 04. Januar 2023 ein Gedenkstein mit Gedenktafel auf dem Platz aufgestellt.
Liebe Einwohner, Freunde und Bekannte von Hermann Tempel,
Man kann in diesen Zeilen nur ein paar wenige Spuren betrachten, die Hermann Tempel uns hinterlassen hat. Viele von uns tragen eine Vielzahl an guten Erinnerungen in ihrem Herzen; auch seine Stiftung wird dazu beitragen, das in seinem Geburtsort Kurort Jonsdorf langfristig ein ehrendes Gedenken an ihren Ehrenbürger und Gönner erhalten bleibt.
Christian Mai – Pfarrer ev.-luth. Kirchgemeinde Zittauer Gebirge – Olbersdorf
Kati Wenzel – Bürgermeisterin – Stiftungsvorstandsvorsitzende